Spielfiguren in rot und eine steht weiter von den anderen entfernt

Wo fängt Mobbing bei Kindern an?

Kindermund tut Wahrheit kund? Stimmt das wirklich? Wenn man sich rein auf den bekannten Spruch verlassen möchte, der genau das behauptet, mag das durchaus stimmen. Doch nicht immer sagen Kinder einfach nur die Wahrheit. In der Tat können Kinder durchaus grausam sein und andere Menschen mit ihren Worten oder auch ihren Taten bewusst sehr stark verletzen. Aber, wo fängt Mobbing bei Kindern an?

Vor allem in der Zeit der modernen Technik, die sich immer weiterentwickelt, haben immer mehr Eltern Angst davor, dass ihr Kind zum Mobbingopfer werden könnte. In der Tat hat sich das Mobbing mit der Zeit zu einem immer größeren Problem entwickelt. Immer mehr Kinder leiden unter Mobbing, das schlimme Folgen mit sich bringen kann.

Doch, was bedeutet Mobbing überhaupt? Wann handelt es sich um eine „Neckerei“ oder um einen „dummen Kommentar“? Wann ist hingegen die Rede vom Mobbing? Wo fängt das Mobbing an?

Genau mit diesen Fragen setzen sich viele Eltern auseinander. In diesem Artikel bekommen Sie diesbezüglich einige hilfreiche Antworten.

Was ist Mobbing überhaupt?

Kind steht im Treppenhaus

Wo fängt Mobbing bei Kindern an? Um das erkennen zu können, ist es wichtig zu wissen, worum es sich bei Mobbing überhaupt handelt. Eltern stehen oft im Konflikt mit sich selbst. Deshalb wissen sie oft auch nicht, wie sie mit bestimmten Situationen umgehen sollen.

Sie sind sich unsicher darüber, ob sie eingreifen sollen, wenn ihr Kind in einen Konflikt eingewickelt ist. Um eine Antwort auf diese Frage zu bekommen, ist es wichtig festzulegen, wann ein Konflikt ein Konflikt ist und, wann das Kind Opfer von Mobbing wird.

Es ist vollkommen normal, dass Kinder in Konflikte verwickelt werden. Konflikte stellen einen ganz normalen Bestandteil des Alltags dar. Solange sie nicht in Mobbing ausarten, helfen sie dem Kind dabei, sich weiter zu entwickeln und über sich hinaus zu wachsen. Doch, wo fängt Mobbing bei Kindern an?

Versuchen Sie Ihr Kind ständig vor Konflikten zu schützen, nehmen Sie ihm eine sehr wichtige Chance, zu wachsen und zu lernen. Anders gestaltet es sich beim Mobbing. Das Mobbing führt Ihrem Kind langfristige Schäden zu. Mit diesen kann es unter Umständen sein ganzes Leben oder zumindest einen großen Teil seines Lebens zu kämpfen haben.

Der Unterschied zwischen dem Mobbing und einem Konflikt

Zwei Vögel

Haben zwei Kinder in einer Klasse einen Konflikt miteinander, handelt es sich um eine Diskussion zwischen zwei Schüler/innen. Anders gestaltet sich dieser Umstand, wenn sich mehrere Kinder gegen ein bestimmtes Kind richten und es immer wieder zur Zielscheibe machen.

In diesem Fall besteht kein Konflikt zwischen zwei Kindern. Vielmehr handelt es sich um eine reine Machtausübung. Das Kind, das mobbt, zeigt dem anderen Kind, dass es Macht hat. Es besitzt die Macht, die anderen Kinder aufzuhetzen und auf seine Seite zu ziehen – die Seite, die sich gegen das Mobbingopfer richtet.

Folgende Aspekte weisen darauf hin, dass es sich bei einer Angelegenheit bei weitem nicht um einen Konflikt, sondern vielmehr um Mobbing handelt:

  • „Alle gegen einen“ – Mobbing richtet sich systematisch gegen eine Person.
  • Die Attacken erstrecken sich über einen längeren Zeitraum hinweg. Mobber lassen ihrem Opfer keine Ruhe. Sie finden immer einen anderen Grund, um sie zu schikanieren und bloß zu stellen.
  • Jeder Gelegenheit ist gut, um zu mobben. Ganz egal, was das Mobbingopfer macht – Mobber nehmen jeden Grund zum Anlass, um ihre Opfer zu mobben.
KonflikteMobbing
Kinder streiten sich um eine konkrete Angelegenheit.Es geht um Macht, die gegen ein Kind ausgeübt wird.
Wenige Kinder sind an einem Konflikt beteiligt.Eine Gruppe richtet sich in der Regel gegen ein Kind oder gegen eine sehr kleine Gruppe.
Konflikte lösen sich in der Regel nach einiger Zeit wieder.Das Mobbing ersttreckt sich über einen sehr langen Zeitraum hinweg. Es handelt sich nicht um einen einfachen Streit.

Wo fängt Mobbing bei Kindern an? – Wenn es sich nicht mehr nur um einen Konflikt handelt!

Erhöhung durch Erniedrigung

Bei dem Mobbing handelt es sich um die Erhöhung durch die Erniedrigung anderer Menschen. Die Mobber erhoffen sich ein höheres Ansehen, indem sie einzelne Kinder gezielt ausgrenzen und/oder anders schikanieren.

Mobbing stellt keinen Konflikt dar. Mobbing bedeutet, dass mehrere Personen ihre Macht ausnutzen, um andere Menschen gezielt unter Druck zu setzen und psychisch und/oder physisch zu verletzen.

Das Wort „Mobbing“ selbst leitet sich aus dem englischen Begriff „mob“ ab. Auf das Deutsche übersetzt bedeutet das so viel, wie „Zusammenrottung“ oder „Pöbel“.

Ein paar Fakten über das Mobbing

„Wo fängt Mobbing bei Kinder an?“ stellt eine durchaus interessante Frage dar. Es ist aber auch interessant zu wissen, was es mit dem Mobbing überhaupt auf sich hat. Mit Sicherheit haben Sie in den Nachrichten oder auch auf den sozialen Medien immer öfter von Mobbingattacken gehört. Das liegt an der Tatsache, dass sich das Mobbing als immer größer werdendes Problem gestaltet.

Interessante Fakten über das Mobbing stellen die Folgenden dar:

  • Circa 10 Prozent aller Schulkinder werden in dem Laufe ihrer Schulzeit Mobbingopfer.
  • Mobbing richtet sich systematisch gegen eine Person und findet über einen längeren Zeitraum hinweg statt.
  • Mobbing gibt es nicht nur in älteren Jahrgangsstufen, sondern kommt bereits bei den Kleinsten vor. Keine Jahrgangsstufe schützt vor Mobbing.
  • Oft erfahren Kinder Mobbing in der 5. und/oder 6. Klasse.
  • Greifen Eltern ein, indem sie die Eltern des Mobbers kontaktieren oder sich direkt an den Mobber selbst wenden, verschlimmern sie die Situation oft. Genau das sorgt bei vielen Eltern für Verzweiflung und Hilflosigkeit. Sie wissen nicht, wie sie ihr Kind vor der ungerechten Behandlung und der Gewalt schützen können.

Daran erkennen Sie Mobbing

Mobbing hat viele unterschiedliche Gesichter. Leider hat die Gewalt viele Seiten, die Mobber unterschiedlich nutzen. Die zwei großen Unterschiede stellen dabei vor allem die physische und die psychische Gewalt dar. Viele Mobber kombinieren diese Gewaltarten jedoch auch und quälen ihre Opfer sowohl mit psychischer als auch mit physischer Gewalt.

Mobbing gestaltet sich somit unter anderem wiefolgt:

Physisches MobbingPsychisches Mobbing
Schubsen Schlagen Bespucken Beschädigung von Dingen des OpfersBeschimpfen Bedrohen Erpressen Streuen von Gerüchten Ausgrenzung und Demütigung  

Dass ein Kind unter den Mobbingattacken leidet, können Sie unter anderem an folgenden Aspekten erkennen:

  • Die Leistungen in der Schule fallen ab.
  • Opfer leiden nicht selten unter Problemen mit der Konzentration.
  • Oft haben Mobbingopfer mit Ein- und Durchschlafproblemen zu kämpfen.
  • Angst- und Panikattacken erschweren den Kindern ihren Alltag.
  • Nicht selten findet das Mobbing in der Schule statt, sodass die Mobbingopfer oft eine Schulangst entwickeln und nicht mehr in die Schule wollen. Aufgrund der Psychosomatik leiden sie nicht selten unter Bauchweh, Kopfschmerzen und Übelkeit, die sich breitmachen, wenn sie nur an die Schule denken.

Behalten Sie dabei jedoch immer im Hinterkopf, dass sich das Mobbing auf jedes Kind anders auswirkt. Jedes Kind geht anders mit den Attacken der Mobber um. Achten Sie aus diesem Grund darauf, mit Ihrem Kind zu sprechen und es genau zu beobachten. So stellen Sie direkt vor, wenn Ihr Kind Veränderungen in seinem Verhalten aufweist.

Direktes und indirektes Mobbing?

Wer nichts sagt und blind mit der Menge mitläuft, macht sich des Mobbings genauso schuldig, wie die Kinder, die aktiv mobben. Denn das Mobbing geht alle Kinder etwas an und stellt somit ein soziales Problem dar. Da sich die Attacken gegen ein Kind richten, machen die anderen Kinder blind mit oder schauen zu, ohne etwas zu unternehmen. Wenn man es genau nimmt, handelt es sich in diesem Fall um die unterlassene Hilfeleistung.

Teilt ein Kind die Meinung einer Gruppe nicht oder zeichnet sich durch andere Interessen aus, wird es schnell zum Mobbingopfer. An dieser Stelle müssen alle Kinder aktiv werden. Mobbing geht alle Kinder etwas an. Wer sieht, dass ein anderes Kind gemobbt wird, nimmt dem Initiator der Attacken den Wind aus den Segeln, indem nicht mitgemacht oder aktiv etwas gegen das Mobbing unternommen wird.

So entsteht Mobbing in der Schule

Mädchen sitzt auf einer Treppe

Im Kindergarten kommt es selten zum Mobbing. Natürlich ist auch im Kindergarten kein Kind vor dem Mobbing geschützt. Doch in der Regel fangen die Attacken, die sich gegen ein Kind richten, erst in der Schule an. Das Mobbing an und für sich kennt keinen konkreten Grund.

Mobber suchen sich einfach einen Grund aus, für den sie ihr Opfer mobben und attackieren. Kinder, die mobben, suchen in dem Mobbing die Bestätigung darüber, dass sie macht haben. Im Grunde genommen suchen sie eine Selbstbestätigung, indem sie ihr Opfer unterdrücken und kleinmachen.

Der „Grund“, der den Mobber dazu motiviert, ein Kind zu mobben, spielt schnell keine Rolle mehr. Denn, wie schon gesagt, finden die Täter die unterschiedlichsten Gründe, um ihr Opfer schikanieren zu können.

Was am Anfang nur eine kleine Attacke sein mag, entwickelt sich nach und nach zu einer ernst zu nehmenden Situation. Die kleinen Hänseleien und fiesen Kommentare werden immer gemeiner. Immer mehr Kinder schließen sich dem Mobber an, sodass das Mobbing nach und nach immer schlimmer wird.

Das hilft bei Mobbing gegen Kinder

Die Frage „Wo fängt Mobbing bei Kindern an?“ hat bereits eine Antwort erhalten. Eltern stellen sich jedoch auch verzweifelt die Frage, wie sie gegen das Mobbing gegen ihr Kind vorgehen können. Wie können Eltern das Mobbing stoppen? Was können Sie machen, wenn Ihr Kind unter den Folgen des Mobbings leidet?

In aller erster Linie ist es wichtig, dass Sie stets ein offenes Ohr für Ihr Kind haben. Schaffen Sie eine sichere Atmosphäre, in der sich das Kind rundum wohlfühlen kann. Hören Sie ihm zu, wenn es erzählt und nehmen Sie es ernst.

Alleine die Tatsache, dass Ihr Kind über das Mobbing reden kann, hilft ihm dabei, sich die Ereignisse von der Seele zu reden. Das Reden alleine schafft das Mobbing jedoch nicht aus der Welt. Aus diesem Grund stehen Ihnen und Ihrem Kind weitere Möglichkeiten zur Auswahl, um mit dem Mobbing umzugehen.

Das Kind stärken

Zwei Kinder betreiben Kampfsport

Mobber haben nur solange Spaß am Mobbing und erfahren nur solange Erhöhung durch die Erniedrigung des Opfers, solange sich das Opfer erniedrigen und attackieren lässt. Stärken Sie Ihr Kind, indem Sie ihm Selbstliebe und Selbstwertgefühl mit auf den Weg geben – zwei Dinge, an denen es Mobbern in der Regel fehlt.

Genau aus dem Grund mobben sie – sie wollen diese beiden Aspekte in ihr Leben holen. Jedoch geschieht das beim Mobbing auf die vollkommen falsche Art.

Eine sehr gute Möglichkeit, um dem Kind mehr Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein mit auf den Weg zu geben, stellt die Einschreibung in einen Selbstverteidigungskurs oder in eine Kampfsportart dar. Ihr Kind lernt dort, seinen Körper besser zu beherrschen und zu erfahren, über wie viel Kraft es verfügt – mental und auch körperlich.

Das Gespräch mit den Lehrern und den Rektoren suchen

Zwei Menschen mit Tassen in der Hand sitzen an einem Tisch

Wie Sie schon wissen, bietet es sich nicht an, das direkte Gespräch mit den Mobbern selbst zu suchen. Wenn Sie das machen, geben Sie dem Täter noch mehr Stoff, den es gegen das Kind verwenden kann. Konfrontieren Sie den Täter direkt, zeigt ihm das, dass sich Ihr Kind nicht alleine wehren kann.

Bei dem Mobbing handelt es sich um ein Problem des ganzen sozialen Systems. Das heißt, dass das ganze Umfeld, das im Zusammenhang mit dem Mobbing steht, mit in die Problemlösung mit einbezogen werden muss. Suchen Sie aus diesem Grund das Gespräch mit den Lehrern oder mit der Schulleitung.

In dem Rahmen einiger Studien haben Experten festgestellt, dass es an Schulen, in denen aktiv mit dem Thema „Mobbing“ umgegangen wird, weniger Kinder Opfer von Mobbing werden. Aus diesem Grund spielen Schulen bezüglich des Mobbings eine große Rolle. Die Prävention liegt zum größten Teil in der Hand der Schule. Mit regelmäßiger Aufklärung und dem direkten Ansprechen des Themas, verhindern Schule viele Mobbingattacken gegen Kinder und geben eine Antwort auf die Frage „Wo fängt Mobbing bei Kindern an?“

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