Wie wichtig ist der Vater für ein Kind? Eine interessante und durchaus berechtigte Frage!
Zum Glück haben viele Menschen in der heutigen Zeit einen kritischen Blick auf die klassische Rollenverteilung, bei der sich die Frau nur um den Haushalt und um die Erziehung der Kinder kümmert, während der Vater arbeitet und dafür sorgt, dass Geld in die Haushaltskasse fließt.
In der heutigen Zeit sind viele Väter sehr viel mehr in die Erziehung ihrer Kinder involviert, als dies bis vor einigen Jahren noch der Fall war. Während Männer oft von Kollegen belächelt wurden, wenn sie in Elternzeit gegangen sind, stellt dieser Zustand heute zum Glück keine Seltenheit mehr dar.
Laut den Daten des Statistischen Bundesamtes haben im Jahr 2020 circa 462 300 Väter Elterngeld bezogen. Natürlich sind das mit 25 Prozent noch deutlich weniger als die Hälfte, doch die Tendenz ist steigend. Immer mehr Eltern teilen die Elternzeit unter sich auf. Somit stellen sie sicher, dass nicht nur Mama die Zeit mit dem Baby genießt. Auch der Vater ist von Anfang an konstant anwesend im Leben des Babys.
Väter sind wichtig für ein Kind, weil sie nicht mit der Erziehung der Kinder helfen – sie erfüllen schlicht und ergreifend ihre Aufgabe! Alleine, dass viele Menschen in der heutigen Gesellschaft noch den Begriff „helfen“ verwenden, wenn es um die Erziehung der Kinder geht, zeigt, wie sehr Väter bislang aus der Erziehung der Kinder ausgeschlossen wurden.
Die Erziehung der Kinder sei Frauensache. Die Aufgabe der Väter besteht darin, sich um den finanziellen Aspekt zu kümmern. Diese klassische Rollenverteilung mag an und für sich nicht verkehrt sein und auch heute noch für viele Familien funktionieren. Allerdings heißt das nicht, dass der Vater aus der Erziehung der Kinder ausgeschlossen werden soll.
Denn, wie viele Studien bestätigen, spielen die Väter bezüglich der Entwicklung ihrer Kinder eine fundamentale Rolle. Doch, wie wichtig ist der Vater für ein Kind? Das erfahren Sie hier.
Die Anwesenheit des Vaters ist für das Kind von Anfang an wichtig
Väter sind immer involvierter in die Erziehung der Kinder. Das heißt nicht, dass dies Väter vor 20 oder 50 Jahren nicht waren. Allerdings waren die gesellschaftlichen Ansichten vollkommen anders, sodass sie oft belächelt wurden. Zum Glück gestaltet sich das heute anders. Väter sind bereits von Anfang an aktiv mit in das Leben und das Wohl des Kindes involviert.
Bereits in der Schwangerschaft legen viele Väter Wert darauf, bei den Arztbesuchen mit dabei zu sein. So stellen sie sicher, dass es nicht nur dem Kind, sondern auch der Mutter gut geht. Auch bei Geburtsvorbereitungskursen kann immer häufiger die Anwesenheit von werdenden Vätern vermerkt werden.
Natürlich trägt der Körper der Frau das Kind. Doch auch der Vater erzeugt eine besondere Bindung zu dem Baby. Das geschieht, wenn er die Hand auf den Bauch hält, die kleinen Tritte spürt und sieht, wie das Baby im Kreißsaal das Licht der Welt erblickt. All diese Momente spielen für Väter und auch für die Kinder eine sehr große Bedeutung. Zudem wirken sie sich äußerst positiv auf das Leben und die Entwicklung des Kindes aus.
In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr darüber, wieso eine erfüllte Vaterrolle eines anwesenden und in das Leben des Kindes involvierten Vaters eine so wichtige Rolle spielt.
Bevor Sie nun mehr, darüber erfahren, wie wichtig der Vater für das Kind ist, ist es wichtig zu wissen, dass dieser Artikel nicht generalisieren möchte. Natürlich gibt es Männer und Frauen, die sich genau anders verhalten und den im Artikel beschriebenen Bildern nicht entsprechen. Jeder Elternteil ist für das Kind wichtig und prägt es auf ganz eigene Art. Für die gesunde Entwicklung des Kindes spielt es schlicht und ergreifend eine fundamentale Rolle, dass beide Elternteile anwesend und in seine Erziehung, sowie seine Entwicklung involviert sind.
Also: Wie wichtig ist der Vater für ein Kind?
Mama als erste Bezugsperson?
Es steht außer Frage, dass die Mutter in der Regel die Hauptbezugsperson in den ersten Lebenswochen des Babys darstellt. Das Kind kennt den Herzschlag der Mutter, unter welchem es sich über 10 Monate hinweg entwickelt hat. Auch eine Stillbeziehung zwischen Mama und Baby führt dazu, dass die Mutter die Hauptbezugsperson für das Baby darstellt.
In der Tat stellt die Mutter für das Baby einen Rückzugsort dar. An diesen trifft es auf Verständnis, Geborgenheit und Halt. Natürlich heißt das nicht, dass Väter nicht auch einen Rückzugsort für ihre Babys darstellen können. Doch Mütter sind dafür bekannt, vor allem bezüglich der emotionalen Beziehung und Entwicklung der Kinder eine fundamentale Rolle zu spielen. Doch, was heißt das im Bezug auf die Frage „wichtig ist der Vater für ein Kind?“?
Papa genauso wichtig wie Mama
Wenngleich die Mutter aus emotionaler Sicht gesehen, die Hauptbezugsperson darstellt, heißt das nicht, dass die Rolle des Papas weniger wichtig ist. Um genau zu sein, nehmen Mütter und Väter dieselbe Stufe der Wichtigkeit im Leben eines Kindes ein. Sie prägen die Entwicklung sowie das Leben auf andere Art.
Sprich: Der Vater ist anders, aber genauso wichtig wie Mama für das Kind.
Für Kinder ist es wichtig zu sehen, dass Mama und Papa zwei verschiedene Menschen sind und einen anderen Einfluss auf sie haben. Damit geben Eltern ihren Kindern die besten Voraussetzungen, um sich ideal entwickeln zu können.
Mama | Papa |
Rückzugsort Emotionaler Halt Quelle für Kommunikation | Spielgefährte Brücke zur Außenwelt Sorgt für Spiel, Spaß und Abenteuer |
Oft für das Innere, wie die Gefühle und für das Heim zuständig – „Innenministerin“ | Oft zuständig für den Außenbereich, wie Abenteuer, Aktivitäten und Kontakte – „Außenminister“ |
Wie Sie sehen, gestaltet sich die Rolle des Vaters vollkommen anders, was dazu führt, dass er mit seiner Anwesenheit im Leben seines Kindes dafür sorgt, dass es:
- Urvertrauen bekommt
- Ein positives Selbstwertgefühl entwickelt
- Vor bestimmten Dingen keine Angst hat
- Selbstbewusstsein erhält
Das liegt unter anderem an der Tatsache, dass Väter ihren Kindern oft mehr zutrauen als Mütter und sie in ihrem eigenen Tun bestärken. Sie haben keine Angst davor, dass das Kind mit einem aufgeschlagenen Knie nach Hause kommt oder auch mal vom Klettergerüst auf dem Spielplatz fällt. Mütter hingegen verfügen sehr oft über einen äußerst ausgeprägten Beschützerinstinkt. In der Regel nimmt dieser Überhand und sie haben mehr Angst davor, ihre Kinder einfach mal machen zu lassen.
Genau diese Kombination aus Beschützerinstinkt und „einfach mal machen lassen“ und sich ins Abenteuer stürzen, wirkt sich äußerst positiv auf das Kind aus und trägt zu einer gesunden sozialen Entwicklung des Kindes bei.
Anders, aber nicht schlechter – darum ist Papa wichtig
Leider bringt das Wort „anders“ für viele Menschen einen negativen Beigeschmack mit sich, was dem Wort jedoch sehr viel Unrecht tut. Klar sind Männer anders als Frauen und ja – Väter gehen anders mit ihren Kindern um. Doch das heißt nicht, dass die Art, auf die Väter ihre Kinder erziehen, schlechter ist als der Weg, den Mütter wählen.
Alleine die Tatsache, dass Väter im Leben des Kindes anwesend sind und nicht nur abends mit am Abendbrottisch sitzen, bevor sie schlafen gehen und das Kind erst nach 24 Stunden zum nächsten gemeinsamen Abendbrot wieder sehen, wirkt sich positiv auf das Leben eines Kindes aus.
Zunächst einmal lernt es so, dass es nicht nur Mama gibt, sondern, dass auch andere Menschen und Bezugspersonen interessant sind.
Einfach mal machen lassen
Es steht außer Frage, dass in dem Kontakt mit einem Kind weder psychische noch physische Gewalt angewandt werden darf und, dass immer für das Wohl des Kindes gesorgt werden muss.
Allerdings gibt es viele unterschiedliche Erziehungsstile und Arten, sich mit Kindern zu beschäftigen.
Jeder Mensch hat dabei seine ganz eigene Art und solange für das Wohlbefinden des Kindes gesorgt ist, sollte jede Mutter und jeder Vater die Möglichkeit haben, den persönlichen Weg zu finden.
Mütter neigen oft dazu, sich zu sehr in die Beziehung zwischen Vater und Kind einzumischen, weil sie denken, es besser zu können. Das ist nicht das Resultat von Bösartigkeit, ist aber dennoch übergriffig. Je mehr sich Väter mit ihren Kindern beschäftigen, umso mehr finden sich auch intuitiv ihre ganz eigene Art, sich mit dem Kind zu beschäftigen, es zu trösten und es zu erziehen.
Der Vater als die erste wichtige männliche Bezugsperson
Papa ist die erste große Liebe der Tochter, der Prinz auf dem Pferd, der später immer als König auf dem Thron sitzen wird und der erste große Held, der immer auf dem ersten Platz der Superhelden im Leben des Sohnes stehen wird.
Behalten Sie hier immer im Hinterkopf, dass der Artikel nicht generalisieren möchte. So kann Papa natürlich auch für Mädchen der Superheld und für Jungs der Prinz oder der König sein.
Ganz egal, ob Kinder den Vater als König oder als Superheld sehen – er spielt als erste männliche Bezugsperson eine wichtige Rolle im Leben seiner Kinder. Kurz und knapp gesagt prägt er das ganze spätere Beziehungsleben seiner Kinder.
Die Rolle des Vaters für Töchter | Die Rolle des Vaters für Söhne |
Maßstab für die künftige Partnerwahl – Mädchen entscheiden sich nicht selten (wenn auch oft unterbewusst) für einen Partner, der ihrem Vater ähnelt. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass Väter ihren Töchtern Anerkennung zukommen lassen, ohne dass diese um sie kämpfen müssen. Denn nicht selten führt das kämpfen um Anerkennung und Bestätigung des Vaters dazu, dass sich Mädchen später für Partner entscheiden, die sie nicht angemessen und mit Respekt behandeln. | Maßgebliche Leitfigur – Söhne orientieren sich oft an dem Verhalten des Vaters (vor allem auch gegenüber Frauen, weshalb es so wichtig ist, Kindern vorzuleben, dass Papa nicht im Haushalt „hilft“ oder als Babysitter seiner eigenen Kinder einspringt, sondern seiner Pflicht nachgeht). Sie ahmen ihm bezüglich des liebevollen und respektvollen Umgangs mit Frauen nach, sodass Väter eine fundamentale Rolle spielen, wenn es darum geht respektvolle junge Männer zu erziehen. |
Papa als wichtiger Spielkamerad für das Kind
Väter sind für Kinder auch auf emotionaler Ebene wichtig – keine Frage! Doch die Stärke vieler Väter liegt vor allem darin, als Spielkamerad mit den Kindern zu toben, zu spielen und neue Dinge auszuprobieren. Sicherlich spielen auch Mütter mit ihren Kindern.
Allerdings ist zu beobachten, dass Mütter ruhige und sichere Spiele bevorzugen, während Papa mit den Kindern über Wiesen und Felder tobt, Burgen im Sandkasten baut und auf dem Spielplatz mit auf das Klettergerüst klettert.
Anders als viele Mütter behandeln Väter ihre Kinder nicht mit Übervorsicht, sondern:
- aktiver
- mutiger
- aktiver
- oft lustiger
- abenteurreicher
Während sich Mama oft schockiert die Hand vor den Mund hält, schmeißt Papa das lachende Kind unbesorgt in die Luft, um es wieder aufzufangen oder bringt ihm das Fahrradfahren ohne Stützräder bei, weil Mama zu viel Angst vor Verletzungen hat. Wie schon gesagt, wirkt sich das alles sehr gut auf das Selbstvertrauen und das Selbstbewusstsein des Kindes aus, da sich Mama und Papa sehr gut ergänzen.
Sicherlich wissen Sie, dass eine Medaille immer zwei Seiten hat und beide Seiten auf dieselbe Art glänzen. Sie mögen anders sein und mit anderen Symbolen versehen sein, doch sie stellen beide einen fundamentalen Bestandteil der Medaille dar.
Stellen Sie sicher, dass Sie die Medaille immer mal wieder drehen und beide Seiten in ihrer einzigartigen Schönheit glänzen können. Bereits von Geburt sollten Frauen den Vätern die Möglichkeit geben, aktiv am Leben des Kindes teilzunehmen.
Unter anderem stellen für diese Zwecke Vater-Kind-Kurse eine gute Möglichkeit dar. Diese Kurse decken unterschiedlichste Bereiche ab und sorgen dafür, dass Väter intensiv Papa-Kind-Zeit mit dem Kind verbringen können. Wie wäre es mit einem Schwimmkurs, Babymassage oder auch Musik? Diese Kurse unterstreichen auch nochmal, wie wichtig Väter für Kinder sind.
Das macht Väter anders und deshalb wichtig für Kinder
Sie haben nun schon viel darüber erfahren, warum ein Vater wichtig für ein Kind ist. Allerdings beschränkt sich die Wichtigkeit des Vaters nicht auf die genannten Aspekte. Väter weisen sich in der Regel durch ein paar weitere Verhaltensweisen und Eigenschaften aus, die sich ebenfalls äußerst positiv auf die Entwicklung und auf das Leben des Kindes auswirken.
Väter sprechen oft keine Babysprache mit ihren Kindern
Gegen die Babysprache, in der Mütter oft mit ihren Babys sprechen, scheinen die meisten Väter immun zu sein. Oft verändern Väter ihre Stimmlage nicht, sondern passen lediglich den Satzbau an, wenn sie mit ihren Kindern sprechen. Doch das stellt absolut kein Problem dar, da sich die Anwendung der Babysprache und die Kommunikation der Väter bestens ergänzen.
Studien haben herausgefunden, dass:
- die Babysprache nicht schädlich ist, sondern – im Gegenteil – den Sprachlernprozess beschleunigen kann.
- Sprechweisen von Vätern als Brücke zwischen Babysprache und Sprache in der Außenwelt dient und das Kind somit auf diese Sprechweise vorbereitet.
Väter raufen mit ihren Kindern und sind nicht ganz so vorsichtig
An dieser Stelle muss gesagt werden, dass Väter nicht einfach drauf los raufen und sich keine Gedanken um die Sicherheit ihrer Kinder machen. Sie setzen die Grenzen und die Rahmenbedingungen anders und sehen eine kleine Verletzung nicht als weiter schlimm an. Wie schon gesagt, können auch Mamas toben und spielen, doch nicht selten sind sie recht froh darüber, wenn Papa diesen Part übernimmt – vor allem, weil sie emotional sehr viel leisten und Kinder wachsen und mit der Zeit auch größer und schwerer werden.
Das Raufen und Spielen mit Papa macht den Kindern nicht nur Spaß, sondern Forscher der Universität Newcastle in Australien bestätigen, dass das Raufen die kindliche Konzentration und das Selbstbewusstsein fördert.
Kein Multitasking mit dem Vater
Mehrere Studien bestätigen inzwischen, dass Multi Tasking alles andere als erstrebenswert und förderlich ist. Das kommt vielen Männern zu Gute. Männer sind durchaus zum Multi Tasking fähig. Aber sie sind nicht sonderlich erpicht darauf, auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. Wenn Papa mit dem Kind spielt, konzentriert er sich auf das Spiel. Er schaut nicht auf den kochenden Wassertopf in der Küche oder auf die Uhrzeit, weil später noch ein Termin ansteht.
Selbstaufgabe? Nicht mit dem Vater!
Nicht selten haben Mamas den Hang dazu, sich selbst aufzugeben, um sich voll und ganz auf die Bedürfnisse des Kindes konzentrieren zu können. Oft fangen Mamas erst wieder an, ein bisschen zu ihrem alten Leben zurück zu finden, wenn die Kinder bereits etwas älter sind.
Bei vielen Papas gestaltet sich dieser Umstand anders. Sie haben diesen Hang zur Selbstaufgabe nicht so sehr wie Frauen. Damit zeigen sie ihren Kindern, wie wichtig es ist auch auf sich selbst zu achten und sich nicht immer hintenanzustellen.
Alles in allem spielt Papa eine genauso wichtige Rolle wie Mama und darf somit im Leben eines Kindes auf keinen Fall fehlen. Väter haben einen sehr großen und wertvollen Einfluss, wenn es um die Entwicklung, die Erziehung und auch die Zukunft ihrer Kinder geht. Somit haben Sie eine umfangreiche Antwort auf die Frage: „Wie wichtig ist der Vater für ein Kind?“