Grüne Sprechblase mit drei gelben Punkten

Was ist wichtig bei der Kommunikation mit Kindern?

In dem Bezug ein harmonisches Familienleben spielt die Kommunikation untereinander eine fundamentale Rolle. Nicht nur Eltern untereinander sollten klar miteinander reden und kommunizieren. Auch die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern darf nicht unterschätzt werden. Doch, was ist wichtig bei der Kommunikation mit Kindern?

Denn bei der Kommunikation mit Kindern kommt es nicht selten zu Missverständnissen kommen. Aus diesem Grund geht dieser Artikel etwas genauer darauf ein, was wichtig bei der Kommunikation mit Kindern ist.

Welche Arten der Kommunikation gibt es?

Frau mit Kind

Bevor Sie nun mehr darüber erfahren, was wichtig bei der Kommunikation mit Kindern ist und welche Ratschläge Sie sich diesbezüglich zu Herzen nehmen können, spielt die Frage danach, welche Arten der Kommunikation es gibt, eine wichtige Rolle.

Denn, auch wenn Menschen viel reden und somit der Eindruck entsteht, dass der Großteil der zwischenmenschlichen Interaktionen verbal stattfindet, entspricht diese Annahme nicht der Wahrheit.

Tatsächlich findet, Schätzungen zu Folge, 93 Prozent der Kommunikation nonverbal statt!

Doch, worin besteht der Unterschied zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation? Wieso ist es so wichtig beide Aspekte bezüglich der Kommunikation mit den Mitmenschen zu berücksichtigen?

Ganz einfach aus dem Grund, weil sowohl die nonverbale als auch die verbale Kommunikation den Alltag prägen und bestimmen, wie das Gegenüber das, was wir kommunizieren wollen, aufnimmt.

Verbale KommunikationNonverbale Kommunikation
Findet bewusst statt.Erfolgt zum großen Teil unbewusst oder teilbewusst.

Sprich: Bei der verbalen Kommunikation steuern Menschen aktiv, was sie sagen, während sich die nonverbale Kommunikation durch die folgenden Aspekte auszeichnet:

  • Blicke
  • Mimiken
  • Gestiken
  • Körperhaltungen
  • Etc.

Aus diesem Grund ist es bezüglich der Kommunikation mit Kindern nicht nur wichtig was Sie sagen, sondern auch wie Sie es sagen und wie Sie sich aus den Augen der nonverbalen Kommunikation verhalten.

Wie sagen zwei bekannte Sprüche so schön?

  1. Der Ton macht die Musik.
  2. Die Chemie stimmt oder sie stimmt nicht – ob die Chemie stimmt, basiert zu einem sehr großen Teil auf der nonverbalen Kommunikation.

Kinder verstehen mehr, als Erwachsene ihnen zumuten

Kind macht Daumen nach oben

Oft kommunizieren Erwachsene nicht deutlich und nicht klar genug mit Kindern, weil sie sie schlicht und ergreifend unterschätzen. Natürlich ist es eine Sache, Kinder mit sensiblen und belastenden Themen zu belasten. Eine vollkommen andere Sache ist es jedoch, Kindern auf Augenhöhe zu begegnen, sie ernst zu nehmen und ihnen Dinge zu erklären und zu kommunizieren.

Nur, weil Kinder klein sind, bedeutet das nicht, dass sie nicht verstehen, was Erwachsene ihnen erzählen. Kinder sind durchaus dazu in der Lage zu verstehen und nach zu vollziehen. Zumal Kinder über einen natürlichen Entdeckerdrang verfügen und verstehen wollen.

Kinder wollen die Welt um sich herum kennenlernen und verstehen und nicht ständig die Sätze:

  • Das verstehst du eh nicht.
  • Dafür bist du sowieso zu klein.
  • Das geht nicht nichts an.

zu hören.

Noch so einen Klassiker stellt der Satz „Weil ich das so sage!“ dar. Diesen Satz haben Sie vielleicht auch als Kind gehört oder schon einmal Ihrem Kind gegenüber in den Mund genommen. Zwar mag dieser Satz augenscheinlich jede Diskussion beenden, doch das bedeutet nicht, dass das Kind auch innerlich damit abschließt.

Ganz egal, um was für eine Angelegenheit es sich handelt – Kinder wollen verstehen und nachvollziehen. Seien es Regeln, bestimmte Streitigkeiten, Verhaltensweisen oder Verbote. Oft reagieren Kinder mit Trotz und Wut, wenn sie sich unterschätzt und nicht gesehen fühlen. In der Regel basieren ihre Verhaltensweisen nicht auf der Tatsache, dass sie etwas nicht dürfen oder machen sollen, sondern sie basieren auf der mangelnden und nicht korrekten Kommunikation.

Nehmen Sie Kinder ernst

Erwachsene Person Hand in Hand mit Kleinkind

Aufgrund oben genannter Tatsachen ist es äußerst wichtig, dass Sie Kinder in dem Rahmen der Kommunikation ernst nehmen und sich nicht als „Bestimmer“ sehen. Sie mögen älter und erfahrener sein, doch ein Kind möchte lernen. Vielleicht haben Sie schon einmal etwas von der bekannten „Warum“-Phase gehört. Kinder suchen nach Gründen und Antworten auf ihre Fragen.

Sie wollen nicht einfach vor vollendete Tatsachen gesetzt werden. Stellen Sie sich das Szenario einmal für sich selbst vor. Wollen Sie einfach gesagt bekommen, was Sie tun sollen? Nehmen Sie Verbote einfach so hin, ohne den Sinn hinter ihnen zu sehen?

Nehmen Sie Kinder ernst, ohne sie jedoch zu überfordern. An dieser Stelle liegt es in Ihrem Ermessen und in Ihrer Einschätzung, um zu bestimmen, inwiefern Sie Kindern Erklärungen geben und mit in Entscheidungen einbeziehen können.

Doch, selbst wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind sei zu klein, um bestimmte Dinge zu erfahren, kommunizieren Sie das so. Sagen Sie ihm, dass Sie Angst haben, es zu verletzen oder es zu überfordern, versuchen dabei jedoch so transparent, wie nur möglich zu sein.

Wie Sie das, in jeder beliebigen Situation mit Kindern machen, erfahren Sie nun dank der hilfreichen und sehr einfach umzusetzenden Ratschläge.

Wichtige Ratschläge für die Kommunikation mit Kindern

Sprechblase mit drei Punkten

Um Missverständnissen vorzubeugen und die Kommunikation mit Kindern zu fördern, helfen Ihnen einige wenige Ratschläge. Eine wichtige Grundvoraussetzung stellt jedoch die Erkenntnis dar, dass Kinder sehr viel mehr verstehen, als Sie ihnen vielleicht zutrauen.

Mit diesem Wissen integrieren Sie die folgenden Ratschläge sehr viel leichter in Ihren Alltag. Freuen Sie sich auf eine offene Kommunikation und profitieren von den Vorteilen, die sie mit sich bringt.

Denn, wenn Sie offen und ehrlich mit Kindern kommunizieren, legen Sie den wichtigen Grundstein des „Vertrauens“. Wenn Sie mit Kindern kommunizieren und Sie ernst nehmen, fällt es Kindern später sehr viel leichter und selbstverständlicher, auch mit Ihnen zu kommunizieren. Alles in allem profitieren alle zwischenmenschlichen Beziehungen von einer offenen und ehrlichen Kommunikation.

Bezüglich der Kommunikation mit Kindern spielen nun also die folgenden Tipps und Tricks eine nicht zu unterschätzende Rolle:

Finden Sie einen passenden Moment

Zwischen Tür und Angel kommuniziert es sich in der Regel nicht besonders gut. Finden Sie aus diesem Grund immer einen ruhigen Moment, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen. Bezüglich der Kommunikation geht es zudem nicht nur um das Behandeln bestimmter Situationen und Gegebenheiten. Die tägliche Kommunikation im Alltag spielt eine ebenso große und fundamentale Rolle.

Schaffen Sie aus diesem Grund Rituale:

  • Reden Sie vor dem Verlassen des Hauses mit Ihren Kindern über den Tag.
  • Fragen Sie beim Abendessen danach, wie Ihre Kinder den Tag verbracht haben.
  • Sprechen Sie mit Ihren Kindern vor dem Schlafengehen über ihre Gefühle. Fragen Sie, wie es ihnen geht und, ob sie etwas belastet.

Diese Rituale helfen Ihnen dabei, die Kommunikation in den Familienalltag zu integrieren und Ihren Kindern zu zeigen, dass Sie sie sehen und wahrnehmen. Schenken Sie Ihrem Kind Ihre volle Aufmerksamkeit, ohne nebenbei andere Dinge erledigen zu müssen.

Dazu gehört auch, dass Sie Ihr Kind nicht in einem Moment starker Emotionen überfordern. Befindet sich Ihr Kind in einem Wutanfall, hat es bereits mit starken Emotionen zu kämpfen. In diesem Moment braucht es keine verbale Kommunikation, sondern oft einfach nur Ihre Anwesenheit. Seien Sie da und begleiten Ihr Kind, bevor Sie gegebenenfalls über die Situation und den Auslöser sprechen.

Bleiben Sie ruhig

Wie sagt es der bekannte Spruch, der auch im Abschnitt weiter oben bereits behandelt wurde? – Der Ton macht die Musik.

  • Nein – es fällt nicht immer leicht, ruhig zu bleiben.
  • Nein – manchmal reichen die Nerven nicht aus.
  • Nein – ab und zu können Sie bestimmte Emotionen und Verhaltensweisen Ihrer Kinder nicht verstehen und nachvollziehen.

Bleiben Sie dennoch ruhig. Kommunizieren Sie in einem ruhigen Ton, ohne zu schreien. Ganz davon abgesehen, dass Schreien bereits einen Bestandteil der psychischen Gewalt darstellt, erreichen Sie nicht viel, wenn Sie Ihr Kind anschreien.

Nehmen Sie Blickkontakt auf

Um einem Kind zu zeigen, dass Sie es sehen und, dass Sie es ernst nehmen, suchen Sie sich nicht nur einen ruhigen Moment, sondern nehmen am besten auch Blick- und Körperkontakt auf.

Sehen Sie Ihrem Kind in die Augen, zwingen es aber nicht, auch Ihnen in die Augen zu sehen. Die Kommunikation und der Kontakt sollen von dem Kind nie als Zwang, sondern als Angebot gesehen werden.

Dazu gehört auch, dass Sie akzeptieren, wenn ein Kind das Angebot der Kommunikation gerade nicht annehmen möchte. Allerdings liegt es in Ihrer Verantwortung, ihm die Gewissheit zu geben, dass es zu einem anderen Zeitpunkt auf das Angebot zurückkommen kann.

Machen Sie klare Aussagen und hören aktiv zu

Schrift "Listen more"

Kommunizieren Sie mit Kindern, ohne sie zu überfordern. Am besten machen Sie das, indem Sie klare Aussagen machen und in kurzen Sätzen kommunizieren.

Hören Sie anschließend dem Kind aktiv zu und begegnen Sie ihm empathisch und verständnisvoll. Versetzen Sie sich in seine Lage hinein und versuchen seine Sichtweise zu verstehen.

Um sicherzustellen, das Kind richtig verstanden zu haben, können Sie das Gesagte in anderen Worten wiederholen und sich von dem Kind bestätigen lassen, seinen Standpunkt richtig aufgefasst zu haben.

Diese Methode hilft auch gut dabei, um Kindern ihre eigenen Gefühle nahe zu bringen. Kinder fühlen sich nicht selten von Gefühlen überfordert. Indem Sie die Gefühle beschreiben und ihnen einen Namen geben, machen Sie sie für das Kind greifbar.

Ein Beispiel wäre:

Du hast dich mit deinem besten Freund gestritten und das macht dich wütend. Du möchtest, dass er dich fragt, bevor er dein Kuscheltier nimmt.

Reden Sie von sich und nicht von “man”

Das macht „man“ oder das macht „man“ nicht. Wie oft haben Sie diese Sätze schon gehört und auch selbst in den Mund genommen?

Tückisch an dem Wort „man“ ist die Tatsache, dass es einen sehr unpersönlichen Beigeschmack mit sich bringt. Wie authentisch ist eine Kommunikation, wenn sie auf einer unpersönlichen Ebene stattfindet?

Sagen Sie Ihrem Kind nicht, was „man“ macht oder, was „man“ nicht macht, sondern kommunizieren Sie in „Ich-Sätzen“. Diese Sätze verleihen den Gesprächen nicht nur einen wichtigen persönlichen Charakter, sondern sie:

  • helfen Ihnen dabei zu verstehen, ob Sie wirklich hinter den Werten stehen, die sich hinter „man“ verstecken.
  • kommunizieren Gefühle sehr viel besser, da Sie von sich selbst sprechen.
Statt…Lieber:
Das macht man nichtIch möchte nicht, dass du das machst, weil…
Das macht manMir ist es wichtig, dass du das machst, weil…

Nutzen Sie positive Aussagen und verzichten weitestgehend auf „nein“ und „nicht“

Schriftzug "nope"

Während vor allem kleine Kinder wenig mit dem Wort „man“ anfangen können, nimmt das kindliche Gehirn die beiden Worte „Nein“ und „nicht“ oft gar nicht wirklich wahr. Ganz einfach gesagt, verstehen Kinder die Worte „nein“ und „nicht“ nicht, weil Eltern sie viel zu oft in den Mund nehmen.

Sie werden, wenn Sie so wollen eine Selbstverständlichkeit. Das Gehirn nimmt die Worte somit gar nicht mehr wahr.

Nutzen Sie in der Kommunikation mit Ihrem Kind aus diesem Grund soweit es Ihnen möglich ist, positive Formulierungen. Dadurch ändert sich nicht nur die gesamte Gesprächsatmosphäre, sondern Kinder nehmen anschließend auch Worte, wie „Nein“ und „nicht“ deutlich wahr.

Je weniger Sie die beiden negativ behafteten Worte nutzen, umso mehr Gewicht erhalten sie, wenn Sie sie doch nutzen.

Geben Sie keine Lösungen vor, sondern machen unter Umständen Vorschläge

Natürlich muss es sich bezüglich der Kommunikation mit einem Kind nicht zwingend um eine Konfliktsituation handeln. Doch, falls ein Konflikt das Thema des Gesprächs sein sollte, verzichten Sie am besten darauf, eine fertige Lösung anzubieten, die das Kind dann annehmen soll.

Für die Kommunikation mit Kindern ist es wichtig, dass Sie ihm die Möglichkeit geben über sich selbst hinaus zu wachsen und eigene Strategien und Lösungen zu finden. Halten Sie sich mit Ihrer Meinung erst einmal zurück und geben unter Umständen Anregungen und Hilfestellungen. So kann Ihr Kind eigene Lösungsmöglichkeiten entwickeln. Stellen Sie gegebenenfalls Fragen, um den Lösungsfindungs-Prozess des Kindes zu unterstützen.

Derartige Fragen wären beispielsweise:

  • Was würdest du dir wünschen?
    Was hättest du anders in der Situation gemacht?
  • Wenn du einen Wunsch freihättest, was würdest du dir in dieser Situation wünschen?

Mit diesen Fragen regen Sie die Lösungsfindung an und helfen Ihrem Kind dabei, einen weiteren Schritt in die Selbstständigkeit zu machen.

Keine Tabus

Tabuthemen für Eltern stellen oft die folgenden Dinge dar:

  • Tod
  • Sex
  • Mord
  • Katastrophen, bei denen viele Menschen verletzt werden oder ums Leben kommen
  • Gewalt im Allgemeinen

Indem Sie diese Themen meiden, selbst wenn Ihr Kind Sie darauf anspricht, hindern Sie das Kind in seiner Entwicklung. Sicherlich müssen Sie nicht knallhart über die Themen sprechen, doch es ist wichtig, dass Ihr Kind weiß, dass es mit allen Themen zu Ihnen kommen kann.

Haben Sie für alle Themen ein offenes Ohr und gehen mit allen Themen offen, natürlich aber altersgerecht um und kommunizieren offen, ehrlich und transparent in der Familie – nicht nur mit Kindern, sondern auch mit allen anderen Mitgliedern der Familie. Das ist für die Kommunikation mit Kindern, aber auch Erwachsenen wichtig und hilfreich.

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