Liebe ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt – und dennoch haben viele Eltern Angst davor, was sich alles ändern könnte, wenn sich das zweite Kind auf den Weg macht. Auf einmal nicht mehr nur die Verantwortung für ein Kind zu tragen, sondern zwei Kinder zu haben, die aus der dreiköpfigen Familie eine vierköpfige Familie machen, ist keine leichte Angelegenheit. Aus diesem Grund ist es für Eltern immer wichtig ganz genau und transparent zu wissen, was auf sie zukommt. Sicherlich sollten Sie immer bedenken, dass jeder Mensch – und somit auch jedes Baby – anders ist und somit keine pauschale Aussage die Frage „Was ändert sich durch das 2. Kind?“ beantworten kann.
Dennoch gibt es durchaus einige Dinge, die sich durch das 2. Kind ändern. Wenn sich Eltern mit diesen Aspekten auseinandersetzen und sie sich vor Augen führen, können sie sich leichter auf die kommende Situation einstellen. Nun mögen einige Eltern durchaus mit dem Aspekt argumentieren, dass es immer anders kommt, als man denkt. Das mag durchaus stimmen. Trotzdem gibt es durchaus ein paar Punkte, die sich bei fast allen Familien durch ein 2. Kind ändern.
Ein zweites Kind heißt, dass sich die Liebe noch mehr vergrößert. Eltern werden ihre Liebe, die sie für ihr erstes Kind haben, nicht teilen müssen. Sie werden vielmehr spüren, dass ihr Herz noch mehr gewachsen ist und noch mehr Liebe in sich trägt. Ein zweites Kind heißt aber auch, dass sich einige Dinge ändern. Was sich durch das 2. Kind ändert und, was Sie tun können, um dem ersten Kind die sogenannte „Entthronung“ zu erleichtern, erfahren Sie in diesem Artikel.
Achtung – jetzt komme ich! Wenn das zweite Kind alle Dynamiken ändert
Geschwister zu haben, stellt für Kinder in der Regel ein wunderschönes und ersetzbares Geschenk dar. Auch, wenn es ab und zu zu Streit unter Geschwistern kommen kann, bringt das Dasein als Geschwister sehr viele schöne Seiten mit sich. Doch, für die Erstgeborenen stellt die Nachricht, dass sich ein zweites Kind auf den Weg macht, erst einmal eine Art Schock dar. Schließlich ist das Kind daran gewöhnt:
- die Nummer eins zu sein.
- immer die Aufmerksamkeit bekommen zu können, wenn es sie braucht.
- keinen Konkurrenzkampf austragen zu müssen, weil es den Drang dazu gar nicht verspürt.
- nicht lange warten zu müssen, um die persönlichen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen.
Wenn Sie so wollen, lebt ein erstgeborenes Kind in einer Art „Flitterwochen“ mit seinen Eltern. Es genießt die Dreisamkeit, die ungeteilte Aufmerksamkeit und die Tatsache, dass es seine Eltern ganz alleine für sich hat. Waren Sie vielleicht auch in den Flitterwochen? Oder haben Sie vielleicht einen wundervollen Urlaub verbracht, an welchen Sie sich auch heute noch gerne erinnern?
Erinnern Sie sich noch an das Gefühl, diese tolle Zeit hinter sich lassen und wieder zurück in den Alltag zurückkehren zu müssen? Natürlich hinkt dieser Vergleich, da Ihr Kind nicht weiß, wie das Leben mit einem weiteren Kind in der Familie aussieht. Doch das Gefühl ist ein ähnliches:
- Es braucht Zeit, um sich von dem Gefühl der Flitterwochen zu verabschieden.
- Ihr Kind muss sich erst an den Alltag als vierköpfige Familie gewöhnen.
- Es ist normal, dass Ihr Kind der Zeit vor dem Dasein seiner Familie als vierköpfiges Gespann hinterhertrauert.
Das Ende der Flitterwochen kommt nicht vom Kind
Die Tatsache, dass sich nicht Ihr Kind dazu entschlossen hat, diese Flitterwochen zu beenden, sondern sozusagen dazu gezwungen wird, die „Honeymoon“ zu beenden, macht es vielen Kindern nicht unbedingt leicht, die neue Situation zu akzeptieren.
Das heißt natürlich nicht, dass sich erstgeborene Kinder nicht wahnsinnig auf ihr Geschwisterchen freuen können. Doch, selbst wenn es Freude verspürt, wird es einfach einiges geben, was sich durch das 2. Kind ändert.
Denn ein zweites Kind bringt mit seiner Ankunft und seiner ganz eigenen Persönlichkeit eine ganz neue Dynamik in die Familie. Ein zweites Kind kann wie ein Sturm alles Alte vom Boden wegwaschen und das Leben durch den Regenbogen, der nach dem Sturm am Himmel strahlt, in viele neue Farben und ein somit vollkommen neues Licht tauchen.
Anders und seine Bedeutung
Viele Eltern haben Angst davor, wie das Leben mit zwei Kindern sein wird. Natürlich freuen Sie sich auf das zweite Kind. Sie können es kaum abwarten, Ihren kleinen Schatz in den Armen zu halten. Und dennoch schafft es die kleine gemeine Stimme immer wieder, sich das Klebeband von dem Mund zu nehmen und Sie zu nerven. Wie wird es mit zwei Kindern sein? Was wird sich ändern? Der Umstand, dass so viele Eltern Angst vor dieser Veränderung haben und teilweise schlaflose Nächte damit verbringen, sich vorzustellen, wie es vielleicht werden kann, basiert oft auf einem einfachen Grund.
Der Grund liegt in der Tatsache, dass die Gesellschaft das Wort „anders“ recht negativ interpretiert. Wenn Menschen das Wort „anders“ in den Mund nehmen, schwingt – zwar nicht immer, aber sehr oft – ein negativer Unterton mit. Das bedeutet für viele Menschen, dass sie – wenn vielleicht auch nicht bewusst, sondern unterbewusst – das Wort „anders“ mit negativen Gefühlen verbinden. Genau diese Verbindung des Wortes „anders“ zu negativen Gefühlen führt zu dem unwohlen Gefühl und den Sorgen, die sich bei vielen Eltern ausbreiten.
Umso wichtiger ist es also, sich ganz genau und gezielt anzusehen, was sich nun wirklich ändert. Je mehr Sie sich ein Bild, darüber machen, was sich durch das 2. Kind gezielt ändert, umso mehr nehmen Sie Sorgen und Zweifeln den Wind aus den Segeln.
Anders ist nicht automatisch schlecht
Aufgrund der Tatsache, dass „anders“ oft einen negativen Unterton mit sich bringt, bietet es sich für Sie an, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass „anders“ nicht automatisch schlecht ist. Anders ist bunt.
Anders ist aufregend und anders ist spannend. Es ist nicht schlecht, sich auf Veränderungen einzulassen und mit den Herausforderungen, die diese mit sich bringen können, zu wachsen.
Lassen Sie sich von der Frage „Was ändert sich durch das 2. Kind?“ keine Angst machen. Natürlich müssen Sie aus Ihrer Komfortzone austreten. Ihre ganze Familie muss aus der Komfortzone ausbrechen und sich an eine neue Situation gewöhnen. Das fällt nicht leicht, weil Sie sich so, wie es gerade ist, wohlfühlen. Sie kennen Ihren Status Quo und wissen nicht, wie sich der neue Status Quo mit zwei Kindern gestalten wird.
Sprechen Sie darüber, was sich ändern wird!
Ja – es ändert sich viel, wenn ein zweites Kind die Familie bereichert. Ein zweites Kind bedeutet, dass alle Mitglieder der Familie erneut ihren Platz finden müssen. Strukturen stellen sich um. Rollen verteilen sich neu, Nervenbänder kürzen sich und auch der Energietank scheint ein Loch zu haben, da er anscheinend nie voll wird.
Am besten reden Sie vor der Geburt des zweiten Kindes über Dinge, die sich ändern werden. Sprechen Sie gezielt, bewusst und offen über:
- sich ändernde Platzverhältnisse
- Zeit füreinander
- Zeit für das Kind, das es ganz exklusiv mit den Eltern verbringen kann
- Geld
- etc.
Werden Sie sich zunächst einmal jedoch darüber bewusst, dass die Geburt Ihres zweiten Kindes ein Wunder darstellt. Wie die Geburt Ihres ersten Kindes, ist auch die Geburt Ihres zweiten Kindes etwas Wunderbares. Sie bekommen ein zweites Kind. Ihr Kind bekommt ein Geschwisterchen – das ist schön und einzigartig! Lassen Sie nicht zu, dass die Frage danach, was sich durch das 2. Kind ändert, die Freude trübt. Freuen Sie sich und werden Sie sich bewusst darüber, was sich ändert. Wenn Sie wissen, was sich ändert, können Sie sich besser darauf vorbereiten und somit vorsorgen. Denn, wie heißt es doch so schön? – Vorsorge ist besser als Nachsorge.
Was ändert sich nun konkret?
Sie wissen nun, dass sich Einiges ändert, wenn sich das zweite Kind auf den Weg macht. Doch, was genau ändert sich denn nun? Was ändert sich durch das 2. Kind? Worauf müssen Sie sich einstellen? Womit müssen Sie rechnen? Die Frage danach, was sich durch das 2. Kind ändert, kennt sehr viele unterschiedliche Antworten. Denn es gibt:
- Dinge, die schwerer werden.
- Sachen, die leichter werden.
- Dinge, die weder schwerer, noch leichter, sondern schlicht und ergreifend anders werden.
Und, da die Frage „Was ändert sich durch das 2. Kind?“ so viele unterschiedliche Antwortmöglichkeiten mit sich bringt, erfahren Sie hier ganz genau, was sich alles ändern kann.
Dinge, die schwerer werden, wenn das zweite Kind kommt
Wie schon gesagt, gibt es einige Dinge, die schwerer werden, wenn sich das zweite Kind auf die Welt begibt. Behalten Sie dabei natürlich auch immer im Hinterkopf, dass es sich dabei um eine vollkommen subjektive Angelegenheit handelt.
Jede Familie nimmt die Veränderung anders auf. Somit geht auch jede Familie anders mit den folgenden Aspekten um. Sehen Sie diese Punkte nicht als Verallgemeinerung. Es handelt sich schlicht und ergreifend um Dinge, die sich in der Regel als schwerer gestalten, wenn auf einmal zwei Kinder Ihr Leben bereichern. Sobald aus einer dreiköpfigen Familie eine vierköpfige Familie wird, bietet es sich also für Sie an, sich auf die folgenden möglichen Punkte einzustellen:
Wenn sich das erstgeborene Kind entthront fühlt
- Ihr erstgeborenes Kind ist der König oder die Königin der Familie.
- Als erstgeborenes Kind genießt Ihr Kind Privilegien, wenngleich es sich nicht bewusst darüber ist, dass es sich um Privilegien handelt. Möglicherweise sind Sie sich selbst gar nicht bewusst darüber, welche Privilegien Ihr erstgeborenes Kind genießt, während es (noch) ein Einzelkind ist.
- Ihr erstgeborenes Kind kommt auf einmal in eine Situation, in der es um seinen Thron fürchtet.
Oh ist das Baby süß. Schläft es denn schon durch? Wie heißt es denn? Wie alt ist es denn? Ach, so niedlich. – Die Aufmerksamkeit, die das Baby von Verwandten oder auch vollkommen fremden Menschen erhalten wird, ist für Ihr erstgeborenes Kind eine große Herausforderung.
Auf einmal steht es nicht mehr im Mittelpunkt. Das Baby hat ihm nicht nur all die Exklusivzeit mit den Eltern geraubt. Es hat auch noch all die Aufmerksamkeit und Komplimente anderer Menschen gestohlen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis es dem Erstgeborenen die Krone vom Kopf nimmt und sich – alla Napoleon – einfach selbst zum Kaiser krönt.
Was stellt die Reaktion eines Königs oder eines Kaisers dar, wenn er um seinen Thron fürchtet? Richtig – er versucht, den Thron und somit seine Rolle zu verteidigen. Doch, wenn das Kind durch:
- fehlende Aufmerksamkeit
- weniger Zeit mit den Eltern
- empfundene Ungerechtigkeiten
Das Gefühl bekommt, bereits entthront worden zu sein, macht sich dies nicht selten durch:
- Eifersucht
- extremer Anhänglichkeit
- baby-artiges Verhalten (nach dem Motto: Wenn ich mich so verhalte, wie das Baby, bekomme ich vielleicht auch dieselbe Aufmerksamkeit wie das Baby)
- Wut
- egal was, Hauptsache es zieht Aufmerksamkeit auf sich (ob auf positive oder negative Weise spielt dabei keine Rolle)
bemerkbar. Dabei ist es natürlich wichtig zu erwähnen, dass jedes Kind anders auf die Entthronung reagiert. Jedes Kind äußert seine Gefühle anders. Für Sie als Eltern ist es dabei wichtig, auf Ihr Kind einzugehen und ihm weiterhin Aufmerksamkeit zu schenken. Das stellt keine leichte Angelegenheit dar. Deshalb fällt die Entthronung Ihres erstgeborenen Kindes auch unter die Liste der Dinge, die sich durch das 2. Kind als schwierig gestalten.
Mehr Chaos, weniger Zeit und nur zwei Hände
- Der Tag hat zu wenig Stunden.
- Die Batterie ist zu leer.
- Die Spielsachen haben ein zu kleines Zimmer.
Alles scheint Ihnen über den Kopf zu wachsen. Mit einem zweiten Kind haben Sie zwar doppelt so viele Kinder wie vorher. Doch Sie haben nicht automatisch doppelt so viel Platz, doppelt so viele Hände oder doppelt so viel Energie.
Ganz egal, wie oft sie sich auf die Hände schauen oder am Morgen darauf hoffen, dass Ihnen die Hauselfen endlich einen Besuch abgestattet haben – Sie haben nur zwei Hände und die Hauselfen scheinen bei allen anderen auszuhelfen, außer bei Ihnen.
Sobald das kleine Baby mobil wird und krabbelt oder die ersten Laufversuche startet, geht der Spaß los. Sie müssen Ihre Hände, Augen und Ohren gefühlt überall haben. Das braucht Zeit, Kraft, Nerven und vor allem Energie!
Vor allem, wenn nicht mehr nur die Spielsachen des ersten Kindes die Wohnung ins Chaos tauchen. Auch die Spielsachen des zweiten Kindes kommen mit dazu. Ein weiteres Kind rennt durch das Haus und erfreut sich daran, Schubläden auszuräumen, die Schminke auszuprobieren oder die gerade zusammengeräumte Spielkiste im Wohnzimmer auszukippen. Sofern Sie dieses Chaos durch ihre müden, tränenden und brennenden Augen überhaupt wahrnehmen.
Leider geht nicht nur die angenehme Kuschelzeit mit einem zweiten Kind von vorne los. Auch der Schlafmangel klopft erneut an der Tür und die Erholungspausen gehen schneller vorbei, als Ihnen lieb ist. Das ist hart. Doch umso wichtiger ist es für Sie, sich trotzdem um sich selbst zu kümmern.
Selbst, wenn weniger Zeit bleibt, weil zwei Kinder deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als eins, dürfen Sie nicht zu kurz kommen. Gehen Sie achtsam mit sich um und leben Ihren Kindern somit bereits im jungen Alter bei, achtsam mit sich selbst zu sein.
Das doppelte Lottchen – wenn Sie auf einmal doppelt sehen
- Während sich Ihre Zeit, Ihre Nerven, Ihr Schlaf und auch Ihr Energielevel halbieren, scheinen sich andere Dinge zu verdoppeln.
- Woher kommt die viele Wäsche?
- Warum vermehrt sich der Abwasch?
- Weshalb nimmt das Falten der Wäsche so viel mehr Zeit in Anspruch?
- Habe ich immer so lange gebraucht, um morgens aus dem Haus zu kommen?
Mit zwei Kindern verdoppelt sich eben nicht nur die Liebe, sondern auch andere Dinge, wie die Wäscheberge und der Abwasch scheinen sich zu klonen. Auch auf dem Terminkalender brauchen Sie mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Platz. Denn, vielleicht mag Ihr zweites Kind anfangs noch nicht viele Termine haben.
Doch, je älter es wird, umso mehr Termine wird es haben. Das bedeutet für Sie, dass Sie noch mehr Termine und Aktivitäten in Ihren Alltag als Familie einplanen müssen.
Noch komplizierter gestaltet sich das, wenn jeder etwas Anderes will. Wie schon oft erwähnt, zeichnet sich jedes Kind durch eine ganz eigene Persönlichkeit aus. Damit kommt es auch oft vor, dass Kinder – selbst, wenn sie Geschwister sind – unterschiedliche Interessen haben. Es gibt keine Garantie darauf, dass Geschwister dieselben Hobbys teilen und die gleichen Interessen haben.
Aus diesem Grund stellt es vierköpfige Familien durchaus vor eine große Herausforderung alle Interessen zu vereinen. Die Kommunikation stellt dabei den wichtigen Schlüssel dar. Reden Sie offen du ehrlich in der Familie und finden so gemeinsam Lösungen und Kompromisse.
Dinge, die leichter werden, wenn das zweite Kind kommt
Wie weiter oben bereits erwähnt, denken viele Menschen immer an negative Aspekte, wenn sie sich fragen, was sich durch das 2. Kind ändert. Was viele Eltern dabei vollkommen vergessen, ist, dass sich auch viele Dinge ändern, die ihnen das Leben erleichtern können.
Wie auch bei den Dingen, die sich als schwieriger herausstellen, handelt es sich um eine subjektive Angelegenheit. Doch, die Dinge, die die meisten Eltern von zwei Kindern als leichter empfinden, stellen die Folgenden dar:
Das habe ich doch schon einmal gemacht!
Ja – es kann nicht oft genug erwähnt werden, dass jedes Kind anders ist. Es kann nicht oft genug angemerkt werden, dass jedes Kind andere Wünsche, Bedürfnisse und vor allem eine andere Persönlichkeit hat.
Doch vor allem die ersten Monate im Leben eines Babys gestalten sich bei vielen Babys ähnlich. Sie wissen somit bereits, was auf Sie zukommt. Natürlich stellt die Zeit mit Ihrem Kind weiterhin eine spannende Reise dar. Doch Sie starten sehr viel vorbereiteter und vor allem erfahrener in diese Reise. Sie wissen, was Sie erwartet, was Sie brauchen und, wie Sie sich in bestimmten Situationen verhalten können. Das erleichtert Ihnen vor allem die ersten Wochen und Monate mit Ihrem Baby.
Lasse reden!
Na? Haben Sie einen Ohrwurm? Kennen Sie auch dieses Lied von den Ärzten, welches sich damals als permanenter Ohrwurm in die Köpfe der Menschen schlich? In der ersten Schwangerschaft und mit dem ersten Baby sind viele Eltern anfällig für „kluge Ratschläge“. Selbst kinderlose Menschen scheinen sich dazu befähigt fühlen, kluge Ratschläge und Kommentare abgeben zu können.
Beim zweiten Kind sind Sie bereits abgehärtet. Sie können diese Ratschläge in das eine Ohr hinein und aus dem anderen Ohr wieder herausfliegen lassen. Sie wissen, was Sie machen. Und Sie wissen, wie Sie kluge Ratschläge und Kommentare einordnen können.
Das habe ich schon und das mach ich schon
An und für sich unterscheiden sich die Bedürfnisse des zweiten Kindes nicht groß von den Bedürfnissen der anderen Familienmitglieder. Sie gehen eh einkaufen, machen eh den Abwasch, waschen Wäsche und haben auch noch sehr viele Babysachen von dem ersten Kind. Ja – es mag mehr Zeit kosten und mehr Nerven in Anspruch nehmen, bestimmte Dinge zu erledigen. Doch eigentlich macht es keinen großen Unterschied, ob Sie etwas mehr einkaufen oder etwas mehr Wäsche waschen müssen.
Mehr Liebe, Freunde, Spiel und Lachen
Viele Eltern denken, gar nicht mehr Platz für mehr Liebe in ihrem Herzen zu haben. Ihr ganzes Herz ist mit der Liebe, die Sie für Ihr erstgeborenes Kind haben, gefüllt. Doch, mit dem zweiten Kind werden Sie merken, wie sehr Ihr Herz noch wachsen kann. Unter all dem, was sich durch das 2. Kind ändert, werden Sie die wunderschönen Aspekte kennenlernen.
Sie werden sich dabei erwischen, vollkommene Freude, unendliches Glück und nicht beschreibbare Liebe zu verspüren, wenn:
- Ihre Kinder zusammen spielen.
- Die Kinder lachen, malen, basteln und spielen.
- Kinderlachen Ihre vier Wände erfüllt.
- Sie alle zusammen im Bett liegen oder auf der Couch sitzen und kuscheln.
Dinge, die schlicht und ergreifend anders werden, wenn das zweite Kind kommt
Neben all den genannten Aspekten gibt es mit der Geburt eines zweiten Kindes einfach die Dinge, die anders werden. Sie werden sich selbst dabei ertappen, diese anderen Situationen nicht kategorisch in „gut anders“ oder „schlecht anders“ einteilen zu können. Derartige Situationen zeichnen sich also dadurch aus, einfach anders zu sein.
Dazu zählen die folgenden Tatsachen:
- Jedes Kind ist anders.
- Die Unterschiede zwischen Ihren Kindern werden Sie ins Staunen versetzen.
- Vielleicht mag ein Kind lieber im Tragetuch geschlafen werden, während ein anderes Kind gerne im Kinderwagen liegt.
- etc.
Selbst, wenn Sie bereits Eltern sind und wissen, was auf Sie zukommt wird es doch anders sein. Sie kennen die Rahmenbedingungen, doch nicht den Inhalt. Das zweite Kind stellt also eine Wundertüte dar. Eine Wundertüte, bei der Sie den Inhalt in etwa kennen, sich aber nicht vollkommen sicher darüber sein können, was in ihr steckt.
So können Sie Ihrem erstgeborenen Kind bei den Änderungen helfen
Damit Ihr erstgeborenes Kind nicht allzu schockiert und mit zu großer Wut oder Eifersucht auf das Geschwisterchen reagiert, können Sie ein paar Dinge tun. Gehen Sie in aller erster Linie auf Ihr Kind ein. Nehmen Sie Ihr Kind in seinen Gefühlen wahr und akzeptieren Sie, dass ihm die neue Situation nicht leichtfällt.
Seien Sie verständnisvoll und helfen ihm dabei, Schritt für Schritt die neue Situation zu akzeptieren. Es muss seinen Thron nicht verlassen. Vielmehr ist es wichtig, dass es lernt, sich diesen zu teilen. Weder Ihr erstgeborenes Kind, noch Ihr zweites Kind sind wichtiger. Keines Ihrer Kinder hat mehr Aufmerksamkeit verdient.
Tipps für das Leben mit zwei Kindern
Orientieren Sie sich unter anderem an den folgenden Tipps:
- Rufen Sie sich immer wieder vor Augen, dass das zweite Kind zwar kleiner sein mag, Ihr erstes Kind aber trotzdem auch noch klein ist.
- Greifen Sie nicht immer direkt ein, wenn Ihr erstgeborenes Kind mit dem Baby spielen möchte. Lassen Sie zu, dass es in seiner Nähe ist und Zeit mit ihm verbringt. Bremsen Sie sich und greifen nicht immer ein, sondern beobachten die Situation und seien präsent.
- Bereiten Sie Ihr erstgeborenes Kind auf die Ankunft des zweiten Kindes vor. Es sollte nicht von den einen auf den anderen Tag erfahren, dass ein Geschwisterchen kommt. Ihr Kind muss Zeit haben, um sich an die Neuigkeiten zu gewöhnen.
- Beziehen Sie Ihr Kind mit in die Versorgung des Babys ein, ohne einen Zwang daraus zu machen. Ihr älteres Kind ist nicht Ihr Babysitter. Niemals sollten Sie sich dazu verleiten lassen, Ihr erstgeborenes Kind in die Rolle des Babysitters zu drängen. Es war Ihre Entscheidung noch ein Kind zu bekommen. Sie tragen die Verantwortung.
- Planen Sie Exklusivzeit für sich und Ihr erstgeborenes Kind ohne das Baby ein.
- Stehen Sie für die Rechte Ihres erstgeborenen Kindes ein, wenn das zweite Kind Grenzen überschreitet. Nur, weil es jünger ist, darf es keine Sonderrechte haben!
- Nutzen Sie vor allem in den ersten Monaten ein Tragetuch für das Baby, um es somit bei sich zu haben und dennoch die Hände frei für Ihr erstgeborenes Kind zu haben. So kann es sich besser an die neue Situation gewöhnen.