Der Umgang mit Diversität spielt eine sehr große und wichtige Rolle und stellt ein Thema dar, das jeden Menschen etwas angeht. Denn, bei der Diversität geht es nicht um die anderen, sondern es geht um Sie als einzelnen Menschen. Der Umgang mit der Diversität geht Sie und alle Menschen der Gesellschaft etwas an. Denn, Sie als Teil der Gesellschaft tragen dazu bei, wie sich der Umgang mit der Diversität gestaltet. Deshalb spielt der Umgang mit Diversität in der Schule eine fundamentale Rolle.
Tragen Sie auch Ihr Stück dazu bei, dass jeder Mensch seinen Platz in der Gesellschaft findet. Helfen Sie mit Ihrer Einstellung und Ihrem Verhalten dabei, dass sich jeder Mensch akzeptiert und willkommen fühlt. Sorgen auch Sie dafür, dass jeder Mensch die gleichen Chancen erhält, um sich frei entfalten und die benötigten Förderungen und Unterstützungen zu erhalten.
Diversität an der Schule betrifft nicht nur die Schüler und die Lehrkräfte. Der Umgang mit Diversität an der Schule stellt nicht nur einen Tagesordnungspunkt des Kultus- und Bildungsministeriums dar. Die Diversität und der Umgang mit ihr – sei es an Schulen oder in anderen Bereichen des täglichen Lebens – betrifft Sie immer.
Die Wichtigkeit des Umgangs mit Diversität an Schulen
Bei dem Umgang mit der Diversität geht es nicht darum, Unterschiede oder auch körperliche und mentale Beeinträchtigungen unterschiedlicher Menschen zu negieren. Vielmehr geht es darum, sie zu erkennen, anzunehmen und in den Alltag zu integrieren. So zu tun, als seien alle Menschen gleich, könnte dem richtigen Umgang mit der Diversität nicht ferner liegen.
Vor allem an der Schule verbringen Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Hintergründe viel Zeit mit Pädagogen, die ebenfalls verschiedene Hintergründe aufweisen. Das könnte unter anderem zu Konflikten führen, zu derselben Zeit aber auch eine unendlich große Bereicherung bedeuten.
Zudem sorgen unterschiedliche Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für eine ungerechte Bildungs- und Chancenungleichheit, die unter anderem Sie mit dem richtigen Umgang mit Diversität ausgleichen können.
Leider gestaltet sich die Realität in Schulen aktuell noch nicht so, sodass viele Schüler aktuell noch Opfer einer ungerechten Behandlung und nicht gelebter akzeptierter und respektierter Diversität sind.
In vielen Schulen findet keine Rücksichtnahme auf Unterschiedlichkeiten statt. Lehrkräfte gestalten ihren Unterricht so, dass alle Kinder dasselbe Lernen. Dabei erfahren Unterschiede zwischen den Kindern und Jugendlichen keinen Ausgleich, sodass längst nicht jedes Kind dieselben Chancen genießt.
Sprich: In dem aktuellen Schulsystem, finden die Unterschiede zwischen den einzelnen Schülern nur wenig Beachtung. Das führt zu einer mangelnden oder teilweise nicht vorhandenen Förderung der persönlichen Fähigkeiten jedes einzelnen Kindes.
Was bedeutet Diversität?
Der englische Begriff „Diversity“ bedeutet im Grunde genommen nichts weiter als gesellschaftliche Vielfalt. Sprich: Jeder Mensch ist einzigartig und alle Menschen sind verschieden. Genau dieses Bewusstsein stellt eine wichtige Voraussetzung für den Umgang mit der Diversität dar.
Denn, wer sich der Unterschiede bewusst ist und den unendlich großen Wert jedes einzelnen Menschen erkennt, bringt die besten Voraussetzungen mit sich, um sich für die Annahme jedes einzelnen Menschen einzusetzen.
Es geht dabei nicht um das reine tolerieren von anderen Menschen, sondern um Respekt, Anerkennung und Beziehungen. Für diese Zwecke spielen natürlich in aller erster Linie die Bereitschaft zur Selbstreflexion und auch der Wille des kritischen Hinterfragens persönlicher Vorstellungen und Denkweisen dazu.
Wie gelingt der Umgang mit Diversität an Schulen?
Damit der Umgang mit der Diversität an Schulen gelingt, stellt die wichtigste Voraussetzung der Willen etwas zu verändern dar.
Wie schon gesagt, fängt der Umgang mit Diversität bei Ihnen an. Sie tragen ein großes Stück dazu bei, wie mit Diversität an Schulen und allgemein im Alltag umgegangen wird. Schauen Sie immer auf sich, auf Ihre Einstellung und Ihre Ansichten, um etwas verändern zu können.
Für einen erfolgreichen Umgang mit Diversität an Schulen braucht es bestimmte Voraussetzungen auf schulinterner und auch persönlicher Ebene.
Schulinterne Ebene | Persönliche Ebene |
Offenheit seitens aller Beteiligten bezüglich der Lehr- und Lernprozesse, sowie Barrierefreiheit. Respekt für alle Schüler ganz egal, wie alt sie sind, welches Geschlecht sie haben, durch welche sexuelle Orientierung sie sich auszeichnen, welcher sozialen Klasse sie angehören, etc. Die Eröffnung gleicher Lernchancen für alle basierend auf den persönlichen Umständen und Rahmenbedingungen. | Offenheit Wissen über Diversitäten und Inklusion Bewusstsein darüber, dass Handlungsbedarf besteht und nicht alles gut ist, wie es ist. Bereitschaft zur Selbstreflexion und zum Überdenken von Ansichtsweisen und Denkweisen. Damit zusammenhängende auch die Bereitschaft der Selbstoptimierung und dem eigenen Umgang mit Diversität. Sichtbarmachen von bestehenden Unterschieden, aber auch von Gemeinsamkeiten und Potentialen jedes einzelnen Menschen. |
Die Bedingungen dieser beiden Ebenen spielen eine wichtige und fundamentale Rolle, um den richtigen Umgang mit Diversität an Schulen einleiten zu können. Sicherlich geschieht das nicht von heute auf morgen. Doch in kleinen und beständigen Schritten kommt es so früher oder später zu einem guten Umgang mit der Diversität und einer gelebten Inklusion an Schulen und in anderen Bereichen des Alltags.
Die strukturelle und organisatorische Ebene
Für einen guten Umgang mit Diversität an Schulen spielen auch eine weitere Ebene eine wichtige und tragende Rolle. Nur eine gelungene Zusammenarbeit aller Ebenen führt letztendlich zu dem großen Ziel des richtigen Umgangs mit Diversität an Schulen.
- Alle Beteiligten ziehen an einem Strang.
- Externe Partner und Sonderpädagogen steigen mit ins Boot und unterstützen bei der Integration und dem folglich gelungenen Umgang mit Diversität.
- Eltern binden sich aktiv mit ein und werden auch von der Schule mit eingebunden und stellen somit einen wichtigen Bestandteil der Inklusion dar.
- Es besteht kein Zeitdruck und alle Beteiligten verstehen, dass eine Veränderung Zeit braucht, um verinnerlicht und folglich gelebt zu werden.
- Die Politik und auch die Schule schafft passende Rahmenbedingungen, die allen Beteiligten den Umgang mit der Diversität und die Inklusion ermöglichen.
- Kinder mit Förderungsbedarf erhalten eine inklusive Lernbedingung.
- Die Schule gestaltet sich Barrierefrei (räumlich und auch gedanklich gesprochen)
Die Vorteile des Umgangs mit Diversität an Schulen
Der richtige Umgang mit Diversität an Schulen bringt für alle Beteiligten sehr viele und vor allem wichtige und wertvolle Vorteile mit sich. In einer Gesellschaft, in der jeder Mensch für sein Sein die Akzeptanz erfährt, die er aufgrund seines unendlich großen Wertes verdient, entfaltet jedes Mitglied seine zweifelsfrei vorhandenen Potentiale und Fähigkeiten am besten. Entfaltet jeder Mensch seine Potentiale profitiert in aller erster Linie der Mensch selbst von diesem Umstand. Desweiteren trägt er damit auch seinen Teil zu der Gesellschaft bei, die ebenfalls von der Entfaltung der Fähigkeiten jedes einzelnen Menschen profitiert.
Alleine diese Tatsache dient als ausreichende Motivation, um sich für die Inklusion und den folglich richtigen Umgang mit Diversität stark zu machen.
Weitere Vorteile, die aus einem gelungenen Umgang mit Diversität an Schulen resultieren sind folgende:
- Die Schule erfüllt ihre Vorbildfunktion auf vielen unterschiedlichen Ebenen. Denn sie stellt nicht nur ein Arbeitsfeld, sondern auch ein Lernfeld und zu guter Letzt ein Lebensfeld dar. Damit nimmt sie eine sehr wichtige Vorbildfunktion für viele Menschen in der Gesellschaft ein.
- Alle Beteiligten fühlen sich wohler und wertgeschätzt. Je wohler sich ein Mensch fühlt, umso besser, aktiver und produktiver arbeitet er an seinen Fähigkeiten und Potentialen.
- Kinder und Jugendliche kommen bereits früh mit der Inklusion und den Unterschieden zwischen einzelnen Menschen in Kontakt und erleben diese somit als Selbstverständlichkeit. Somit legt der richtige Umgang mit Diversität in Schulen einen wichtigen Grundstein für weltoffene, respektvolle und vorurteilsfreie junge Erwachsene.
Die Analyse des Unterrichtes
Es ist keine Schande einen Fehler zu begehen. Ein Fehler ist erst dann eine Schande, wenn man nicht bereit dazu ist, aus ihm zu lernen und es in Zukunft besser zu machen.
Vor allem Menschen, die als Kinder in einer nicht inklusiven Gesellschaft aufgewachsen sind, neigen dazu, sich ebenfalls nicht inklusiv zu verhalten und somit auch nicht richtig mit Diversität umzugehen.
Um zu erkennen, dass Handlungsbedarf besteht, spielt der bereits erwähnte Wille der Selbstreflexion eine große Rolle. Nur, wer dazu bereit ist, sich und seinen Unterricht zu reflektieren, schafft wichtige und notwendige Voraussetzungen für einen guten Umgang mit Diversität an der Schule.
Aspekte, die Lehrkräften bei der Analyse ihres Unterrichts helfen
Um zu erkennen, welche Punkte Handlungsbedarf aufweisen, dient diese Tabelle als Orientierung:
Selbstreflexion | Habe ich Vorurteile? Welche Normvorstellungen habe ich? Integriere ich spezifische Arbeitsteilungen in meinen Unterricht? Unterscheide ich zwischen Mädchen und Jungs und schreibe ihnen bestimmte Rollen zu? |
Kommunikation | Erkenne ich das Vorhandensein unterschiedlicher Gruppen an? Nutze ich eine diskriminierungsfreie Sprache, sowie Symbolik in meinem Unterricht? Schreibe ich bestimmten Kindern/Jugendlichen Kompetenzen zu und anderen nicht? |
Methoden | Gestalte ich meinen Unterricht barrierefrei? Spreche ich alle meine Schüler mit meinem Unterricht an? |
Rahmenbedingungen | Schaffe ich ein wertschätzendes, respektvolles und vor allem angstfreies Klima? Schaffe ich Raum für den Austausch unter den Schülern? Trage ich zu der Vernetzung der Schüler untereinander bei? |
Materialien | Nutze ich nicht stereotypisierte Materialien? |
Tipps für einen besseren Umgang mit Diversität an Schulen
Sicherlich braucht der richtige Umgang mit Diversität an Schulen Zeit. Allerding können dies folgenden Tipps und Tricks dabei helfen, ein paar Schritte weiter zu gehen und sich dem Ziel der Inklusion und des richtigen Umgangs mit Diversität immer mehr zu nähern:
- Anbieten anderer Speisen anderer Kulturen auf Schulfesten.
- Gendergerechte Ansprache jedes einzelnen Schülers. Sieht sich beispielsweise ein Mädchen als Junge, sprechen Sie ihn bewusst mit dem von ihm gewählten Namen an und beharren nicht darauf, ihn mit dem Mädchennamen anzusprechen.
- Organisation von kostengünstigen Ausflügen, sodass alle Schüler die Möglichkeit haben, an ihnen teilzunehmen.
- Schaffung eines Schülerrates, der aktiv mitreden und alle Schüler vertreten kann.
- Stattfinden von Diskussionsrunden.
Engagiert sich jeder Mensch für den richtigen Umgang mit Diversität an der Schule und setzt sich für Inklusion ein, nähert sich die Schule jeden Tag einen Schritt mehr dem rundum richtigen Umgang mit Diversität.
Sicherlich sind wir noch lange nicht am Ziel und viel Arbeit steht vor Ihnen und allen anderen Menschen. Doch, wenn Sie anfangen an sich selbst zu arbeiten und damit den ersten Schritt gehen, gerät der Stein irgendwann so ins Rollen, dass der richtige Umgang mit der Diversität und die Inklusion früher oder später eine Selbstverständlichkeit darstellen.
Auch, wenn Sie weder Lehrer noch Elternteil sind, geht Sie der richtige Umgang mit Diversität in der Schule etwas an. Sie sind ein Teil der Gesellschaft und ein inklusives Umfeld in allen Bereichen des täglichen Lebens steht als Menschenrecht in der UN-Behindertenkonvention geschrieben. Damit fällt sie auch unter Ihre Pflicht, für die Sie sich einsetzen sollten.